Das erste Video für YouTube: So erstellst du es!

Inhaltsübersicht

Das erste Mal ein Video für YouTube zu erstellen, ist ein besonderes Erlebnis und bringt einige Herausforderungen mit sich. Der eigentliche Vorgang besteht dabei immer aus 3 Schritten, der Planung, der Aufnahme und der Videobearbeitung. Natürlich sind diese je nach Genre und was für ein Video man gerade erstellt, unterschiedlich aufwendig. So ist die Planung, die Aufnahme und die Videobearbeitung bei einem klassischen Let’s Play wesentlich einfacher als es bei einer aufwendigen Montage der Fall wäre.

Heute zeige ich dir klassische Anfängerfehler auf, die vielen passieren und wie du sie vermeiden kannst. Dazu gebe ich dir noch Tipps wie du die 3 Schritte zu gewichten hast je nachdem was du vorhast.

Die Planung

Der erste Gedanke, den du bei der Planung im Kopf haben, solltest ist “Wie kann ich Mehrwert bieten?”. Mehrwert, was soll das sein? Fragst du evtl. gerade. Du erinnerst dich noch das wir beim Kanalkonzept über Entertainment, Infotainment und Edutainment gesprochen haben. Der Mehrwert ist, dass du die grundlegenden Bedürfnisse 3 Kategorien befriedigst.

  • Bei Entertainment: Unterhaltung
  • Bei Infotainment: Informationen
  • Bei Edutainment: Wissen

Das ist der Kern eines jeden guten Videos, es unterhält, informiert, vermittelt wissen oder wirkt sogar in einer Mischform. Und hier kommen wir zu einem Punkt der Planung, der essentiell ist. Denn egal wofür du dich entscheidest, egal in welchen Genre, wenn du Erfolg in irgendeiner Form haben möchtest, bedarf es einer Recherche.

Bei Infotainment und Edutainment ist dies offensichtliche Pflicht, da das eigene Wissen nie perfekt ist und man sich anderweitig Informationen und Wissen besorgen sollte. Aber eben bei Entertainment bedarf es auch einer Recherche, denn wenn du andere entertainen willst, musst du ja auch wissen was sie entertaint.

Tipps zur Recherche

Eine gute Recherche kann schnell in Arbeit und langer Arbeit ausarten, aber auch dies variiert, je nach Genre. Hier werde ich dir nun ein paar Tipps geben für deine erste Recherche und wie du in Zukunft Zeit sparst.

  • Wenn du heraus finden willst, was aktuell im Trend ist in deinem Genre. Dann schau auf der Trendseite vorbei und schau dir aktuelle Videos von großen und aufsteigenden Kanälen in deinem Genre an. Denke dran, du sollst nicht kopieren, sondern heraus finden was gut läuft.
  • Gute Quellen für News und Fakten sind schnell zu finden. So wird dir schnell bei News Seiten auffallen, dass sie immer auf gewisse andere Newsseiten verweisen. Und genau diese Quellseiten solltest du dir abspeichern, um am schnellsten an neue Infos zu kommen. Und Fakten findest du zu fast allen Sachen heutzutage Wikis, welche du dir auch abspeichern solltest.
  • Feedback. Feedback holst du dir bitte nicht bei Freunden oder bekannten, da diese meist aus Freundlichkeit nicht alles ansprechen. Hier solltest du am Anfang gerade, in jedem Video einen CTA setzen und deine Zuschauer fragen, was ihnen aktuell noch nicht gefällt. Also 2 Fliegen mit einer Klatsche schlagen Feedback finden und die Interaktion steigern.
  • Ergänzend zu den ersten 3 punkten. Mach immer einen Doppelcheck! Heißt, wenn du danach schaust, was aktuell im Trend ist, dann schau bei mehreren und nicht nur bei einem. Wenn du Informationen und Fakten suchst, verlass dich nicht nur auf eine Quelle. Und wenn du Feedback erhältst, verlass dich nicht nur auf eine Aussage.

Wenn du auch weißt, was deine Zielgruppe sehen möchte, dann kannst du anfangen den Ablauf zu planen. Auch hier variiert der Aufwand natürlich je nach Genre. Wo es bei einem klassischen Let’s Play einen klaren linearen Ablauf gibt, wo lediglich Vorschau, Intro,Abspann variieren könnten, gibt es bei Sketches als Beispiel ein detailliertes Skript wo es von Stichwörtern bis hin zu einem Skript mit allen Details ausarten kann.

Tipps zum Aufbau

Grundlegend solltest du den klassischen Geschichtenaufbau beachten und eine Einleitung, einen Hauptteil sowie einen Schluss haben. Wo es dabei drauf ankommt, erfährst du in den kommenden Zeilen.

  • Die Einleitung: Der Teil der Einleitung dient dazu, dem Zuschauer dich und den Inhalt des Videos näher zubringen. So gilt es bei fast allen Genres mit einer Begrüßung, die mit einer kurzer Beschreibung deiner Person endet zu beginnen. Worauf dann der Inhalt des Videos kurz erklärt wird. Oder wie bei Serien, mit einem kleinen Rückblick was zuvor passiert und was in dieser Folge passieren könnte. Neben dem näher bringen von dir und dem Inhalt, solltest du Zuschauer mit der Aussicht einen Anreiz geben, warum er dran bleiben sollte.
  • Der Hauptteil: Im Hauptteil erzählst du dann die Geschichte, also bringst hier den eigentlichen Inhalt. Bei Tutorials wäre das der Weg zum Ergebnis, bei einem Faktenvideo die eigentliche Erzählung des Background, bei Let’s Plays ein Level usw.. Du musst dabei darauf achten, das es natürlich das grundlegende Bedürfnis schon gut erfüllt und auch hier die Spannung auf den Schluss vorbereitet und auf erhält.
  • Der Schluss: Am Schluss lässt du dann die Bombe platzen, du bringst hier den essentiellen Punkt des Videos einfließen. Bei Let’s Plays eignen sich hier Endboss kämpfe und auflösende Cutszenen, bei Tutorials egal welcher Art, zeigst du dann die Wirkung von z.B. einen guten Make-up und bei einem Comedy Sketch, die große Pointe wo dann jeder lachen muss. Hier gilt es dann das Erfüllungsgefüll, des Zuschauers auf Level 1000 zu pushen. Er muss hier sagen “ich wurde klasse unterhalten!”, “hier hab ich nun was gelernt!”, es muss ihn einfach erfüllen. Danach kommt dann noch kurz der Abspann mit evtl. Vorschau auf die nächsten Videos usw..

Natürlich kann man sich bei der Planung noch vielen Details widmen, aber darum solls hier nicht gehen, hier solls lediglich um die Grundlagen gehen. Und auf eben jene solltest du dich erstmal konzentrieren und fokussieren, lerne erst das Gehen bevor du losrennst.

Grundlegend solltest Du Dir merken, dass Du kein Material nutzen solltest, woran Du keine Rechte hast. Falls Du doch Material nutzen willst bzw. weil es Dein Kanalkonzept benötigt musst, solltest Du Dich beim Fachanwalt beraten lassen.

Die Aufnahme

Die Aufnahme ist wohl für die meisten der bequemste Teil, weil hier geht, man dem, nach was man wirklich machen will, seinem Hobby einer Leidenschaft. Aber auch hier gibt es natürlich einiges zu beachten, so kann ein falscher Winkel schon eine falsche Botschaft schicken, oder evtl. wird nicht der richtige Bereich aufgenommen. Aber lass dich nicht abschrecken, denn nur wenn du dich versuchst kannst du auch lernen.

  • Testaufnahmen: Bevor du mit er eigentlichen Aufnahme startest, egal ob nun eine Reallife Aufnahmen oder nur ein Screencast machst, du solltest erstmal Testaufnahmen machen. Es geht nicht darum, direkt das perfekte Video zu erstellen, das gibt es nicht. Du musst aber erstmal schauen, ist der Sound gut genug, stimmt die Beleuchtung, ist die Kamera richtig ausgerichtet usw., es verhindert nur, dass du im Nachhinein dann die Aufnahme noch etliche Male wiederholen musst.
  • Lockerungsübungen: Wenn du zu mindestens mal zu hören bist, dann solltest du auch vor der Aufnahme eine paar Lockerungsübungen machen. Ob du nun Hampelmänner machst, ein Ständchen singst oder diverse Atemübungen ist dabei erstmal egal. Es geht darum, dass du entspannt und relaxt bist. Du solltest nicht angespannt oder gar mit schlechter Laune Videos erstellen.

Wichtig ist eben, dass du natürlich rüberkommst und nicht steif und verängstigt. So wie, dass das Bild und Ton nicht unzumutbar sind. Versuche nicht auf Anhieb, das technisch perfekte Video abzuliefern, dir Equipment für mehrere Tausend Euros zu kaufen, versuche dich einfach erstmal. Bringe dich und den Inhalt so gut du kannst rüber, alles weitere wirst du mit der Zeit lernen.

Die Videobearbeitung

Natürlich gibt es auch Tausend verschiedene Möglichkeiten bei der Videobearbeitung und eben so variiert hier auch je nach Genre, der minimale Aufwand. Und ja, ein wenig sollte immer das Video bearbeitet sein, ob nun nur der Anhang einer Endcard für den Abspann ist oder mal eben kleinere Patzer raus zu schneiden. Hingegen dem allgemeinen Tenor im Netz von da wegen “Wir schauen nur Leute die Real sind”, schaut die Realität anders aus, denn von realen Personen und einem natürlichen Look könnten die Highroller nicht entfernt sein.

Es gibt Kleinigkeiten, die bei der Videobearbeitung Pflicht sind, aber auch einige häufige Anfängerfehler, die du einfach verhindern kannst in dem du aufpasst. Worauf du dabei achten solltest erfährst du nun hier:

  • Zu viele Effekte: Ein Fehler, den man öfters sieht, bei Einsteigern ist, dass sie zu viele Effekte auf ihre Videos klatschen. Ja in einem gewissen Masse kann man hier von einem Stil reden, wie es z.B. bei Montagen der fall ist. Aber gerade jüngere Creator neigen dazu, es so weit zu treiben bei den ersten Videos, dass eigentlich eine Epilepsie Warnung vor das Video gehört.

    Dies hat 2 Gründe. Zum einen versuchen sie meist den großen nachzueifern und übertreiben es einfach und zum anderen der schlimmere Punkt, sie erkennen selbst schon, dass das Video an für sich langweilig ist und keinen Mehrwert bietet. Beides kannst du verhindern in dem du bei der Planung dir genügend Gedanken machst.

  • Kopiere nicht!: Am Anfang hat man natürlich noch keinen eigenen Stil und lässt sich inspirieren von anderen. Das ist nicht schlimm. Aber du solltest es vermeiden, den kompletten Stil eines anderen Creator einfach zu kopieren. Denn so bleibst du den Leuten nur als Kopie von XY im Kopf.
  • SPEICHERN!: Es gibt wirklich nicht schlimmeres, wie wenn man gerade mit der Videobearbeitung fertig ist und dann auf einmal urplötzlich der PC oder das Programm abschmiert. Selbst wenn die Bearbeitung nur wenig war, es ist einfach ärgerlich und es ist schon jedem passiert. Also speichere immer zwischen durch, damit dein Arbeitsstand gespeichert ist und du nicht nochmal alles machen musst.
  • Arbeite mit System: Gerade am Anfang machen es viele, sie hauen die Dateien alle ins Programm, schneiden hier, setzen da einen Effekt und zack wissen sie nicht mehr was wohin gehört. Daher gilt es bei der Videobearbeitung mit System zu arbeiten. Da bieten sich verschiedenste Möglichkeiten, du kannst zuerst die Videospuren arrangieren, dann die Musik und den Ton, danach die Effekte und Übergänge usw.. Wichtig ist, dass du für dich einen effektiven Workflow findest, wobei du den Überblick behältst.

Solltest du diese punkte beachten, wird dir das Bearbeiten mit der Zeit sogar Spaß machen und du wirst deinen eigenen Stil entwickeln. Probier dich ruhig ein wenig aus in deinem Programm und entdecke es und lerne es zu verstehen. Denn wirklich lernen kannst du nur durch die praktische Anwendung.

Dies waren nun somit die wichtigsten Punkte, die du kennen solltest bevor du dich an dein erstes Video setzt. Wenn du ordentlich deine Planung, Aufnahme und Videobearbeitung nun durch führst, solltest du am Ende beim Video was dabei rauskommt, keine Zweifel haben, es zu hochzuladen und zu veröffentlichen.

Allgemein, höre auf dein Bauchgefühl, wenn es dir schon bei der Planung sagt “Dumme Idee” wird sich dies auch nicht ändern und du solltest es lassen. Denn wenn du dich nicht wohlfühlst, spiegelt sich das im Video wieder, was meist negativ auf den Zuschauer wirkt. Selbst wenn es bei einem anderen Creator Tausende Klicks bringt, solltest du dich nie dazu verleiten lassen, wobei du dich nicht wohlfühlst.

Denn dann wirst du nicht lange Spaß an dem haben, was du machst und wirst vermutlich schnell die Ausdauer verlieren am Ball zu bleiben. Nicht schnelles Wachstum ist dein Ziel, sondern stetiges, also lass dich nicht verleiten, den Aufbau deiner Brand selbst zu gefährden.